Mathematik: Fehlerbalken

Gehört zu: Statistik
Siehe auch: Streuung, Normalverteilung, Hubble

Stand: 29.12.2025

Die Fehlerbalken

Warnung / Disclaimer

Diesen Blog-Artikel schreibe ich ausschließlich zu meiner persönlichen Dokumentation; quasi als mein elektronisches persönliches Notizbuch. Wenn es Andere nützlich finden, freue ich mich, übernehme aber keinerlei Garantie für die Richtigkeit bzw. die Fehlerfreiheit meiner Notizen. Insbesondere weise ich darauf hin, dass jeder, der diese meine Notizen nutzt, das auf eigene Gefahr tut. Wenn ich Produkteigenschaften beschreibe, sind dies ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen als Laie mit dem einen Gerät, welches ich bekommen habe.

Mittelwert

In der Physik bestimmt man Messgrößen meist in dem man eine Messung wiederholt ausführt und dann (meist) den Mittelwert aus den Einzelmessungen nimmt.

Neben dem Mittelwert einer solchen Messreihe ist aber auch noch interessant die Streuung und die Anzahl der Messungen. Auf grafischen Darstellungen (Diagrammen) von Messungen wird oft zusätzlich zum Mittelwert ein sog. Fehlerbalken gezeigt, der mit einem oberen und einem unteren Wert etwas über die “Genauigkeit” aussagen soll.

Streuung

Der Streubereich der Einzelwerte zeigt an, wie genau man dem Mittelwert eigentlich trauen kann. Falls die Einzelwerte normalverteilt sind, nimmt man gerne die sog. Standardabweichung (Symbol σ) als Maß für die Streuung.

Üblich als Bemessung von Fehlerbalken sind ±1 σ oder auch ±2 σ.

Bei einer Normalverteilung sind im Intervall ±1 σ etwa 68% und im Intervall ±2 σ etwas 95% der Werte.

Auf jeden Fall sollte man bei der Beschriftung eines Diagramms auch angeben, welche Art von Fehlerbalken dargestellt sind.

Anzahl der Messungen

Die Anzahl der Einzelmessungen einer Messreihe wird auch als Stichprobengröße (Symbol n) bezeichnet.

Bei einer sehr kleinen Stichprobengröße wird man einem errechneten Mittelwert nicht so vertrauen; bei einer größeren Anzahl Einzelmessungen wird das Vertrauen in den Mittelwert steigen. Das wird man auch durch entsprechend größere oder kleinere Fehlerbalken anzeigen wollen. Solche Fehlerbalken können verschieden berechnet werden: Standardfehler (Standard Error of the Mean SEM) oder Konfidenzintervall (CI).

Auf jeden Fall sollte man bei der Beschriftung eines Diagramms auch angeben, welche Art von Fehlerbalken dargestellt sind.

Fehlerbalken in der Praxis

In der Astronomie und der Astrophysik werden üblicherweise als Fehlerbalkentyp die ±2 σ Bemessung verwendet.

In der Teilchenphysik (z.B. Higgs-Teilchen in CERN) gilt als sog. Goldstandard um die extrem hohe statistische Signifikanz zu beschreiben, die für eine offizielle Entdeckung erforderlich ist.

Systematische Fehler

Zusätzlich zu den oben behandelten statistischen Fehlern von Messungen, kann auch die Messmethode selbst noch systematische Fehler enthalten; diese werden durch Fehlerbalken überhaupt nicht berücksichtigt und können nur durch eine kritische Analyse des Messverfahrens selbst zu Tage gefördert werden, wobei auch Verfahren der Fehlerfortpflanzung Anwendung finden werden.

Beispiel: Der Hubble-Parameter

YouTube-Video: https://youtu.be/0wfPdhJWMTM?si=ExtKVnwdj9eYCisX

xyz